LÜNEN Etwa 250 Gäste und zahlreiche Medienvertreter waren am Mittwoch der Einladung der Europa-Union zum Symposium "Türkei-Integration-Europa" im Hansesaal gefolgt. Dabei warb der türkische Generalkonsul Dr. Hakan Akbulut für einen EU-Beitritt seines Heimatlandes.
Das Interesse war groß, Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und der Medien folgten der Veranstaltung gespannt. Die Vorsitzende des Stadtverbandes Lünen der Europa-Union, Elisabeth Schnarrenberger-Oesterle, begrüßte die Gäste und stellte den Festredner, Dr. Hakan Akbulut vor, der seit 2007 zum Generalkonsul der Türkei in Essen berufen ist.
Werbespot der Superlative
Dr. Hakan Akbulut leitete seinen Vortrag kurz ein, um dann einen zehnminütigen Film einzuspielen, über die positiven Aspekte einer türkischen Mitgliedschaft in der EU. Über 70 Millionen Bürger, davon die Hälfte unter 29 Jahren, zweitgrößter europäischer Hersteller von Nutzfahrzeugen und Glas. Boomende Energiewirtschaft und Tourismus. Ein Werbespot der Superlative. Nach einer Prognose von Goldman Sachs soll demnach die türkische Wirtschaft 2050 zur drittgrößten Wirtschaft Europas wachsen.
Dr. Hakan Akbulut sagte, er wolle nicht, dass die Türkei mit Kopftuch und Moschee assoziiert werde, sondern mit einer modernen Gesellschaft mit einer florierenden Wirtschaft. Selbstkritisch nannte er die Zeit der Teilung Zyperns und den damit verbundenen Stillstand von Beitrittsverhandlungen als verlorene Jahre.
In einer anschließenden Diskussion beantworteten Elisabeth Schnarrenberger-Oesterle und Dr. Hakan Akbulut Fragen aus dem Publikum.